Die Kunst zu arbeiten. Handeln in der Digitalen Moderne
Ein Ausstellungsmanifest des Vienna Biennale Circle


© buero bauer

Ein Ausstellungsmanifest des Vienna Biennale Circle im MAK

Der Vienna Biennale Circle (VBC) ist eine flexible Plattform von in Wien lebenden Persönlichkeiten verschiedener Sparten. In der Vorbereitung der Vienna Biennale 2015: Ideas for Change hatte der VBC unter dem Vorsitz des Leiters der Biennale, Christoph Thun-Hohenstein, zwei wesentliche Aufgaben: zum einen in erweiterter Zusammensetzung sämtliche Projekte der Biennale-KuratorInnen interdisziplinär zu erörtern und dazu Impulse einzubringen, zum anderen als VBC-Kernteam vor dem Hintergrund der Biennale-Projekte ein Ausstellungsmanifest zu einem übergreifenden, gesellschaftspolitischen Thema der Digitalen Moderne zu erarbeiten.
Das vom VBC-Kernteam in einem gemeinschaftlichen Arbeitsprozess entwickelte Ausstellungsmanifest Die Kunst zu arbeiten. Handeln in der Digitalen Moderne hat den Stellenwert von Kreativität für die Zukunft menschlicher Arbeit zum Thema. Es versteht sich als Auftakt für eine breitere gesellschaftspolitische Diskussion und als Anstoß für vertiefende Folgeprojekte wie auch als Aufruf und Inspiration zu individuellem und kollektivem Handeln.

Das VBC-Kernteam besteht neben den LeiterInnen der die Biennale organisierenden Kultureinrichtungen insbesondere aus folgenden Mitgliedern: Erwin K. Bauer (Geschäftsführer buero bauer), Angelika Fitz (Kuratorin und Kulturtheoretikerin), Gabriela Gantenbein (Kuratorin und Kulturmanagerin), Elke Krasny (Kuratorin, Professorin für Kunst und Bildung, Akademie der bildenden Künste Wien), Margit Noll (AIT Austrian Institute of Technology), Doris Rothauer (Geschäftsführerin Büro für Transfer) und Inge Scholz-Strasser (Autorin). Die Gestaltung des Manifests erfolgte durch das buero bauer.

Im Zusammenhang mit dem Manifest kuratiert Marlies Wirth, MAK-Kuratorin, eine Ausstellung zeitgenössischer bildender Kunst. Die Ausstellung mit dem Titel 24/7: the human condition eröffnet ein breites Spektrum künstlerischer Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten eines kulturellen Arbeits- und Handlungsbegriffs: Zwischen Sehnsucht und Leistungsdruck, Identifikation und Widerstand, Anerkennung und Erschöpfung schreiben sich die Spuren des Menschlichen in die unaufhaltbare Maschinerie des Informationszeitalters ein.

Die Digitale Moderne verstört und inspiriert

Die Digitalisierung – auch als „Second Machine Age“ bezeichnet – verändert unser Leben mindestens so radikal wie seinerzeit die Industrialisierung. Die rasante Weiterentwicklung und umfassende Anwendung digitaler Intelligenz und Robotik, Big Data, das Internet der Dinge, die Rundumvermessung des Menschen und seine totale Ökonomisierung sind nur einige der Phänomene, die eine schleichende, aber umso konsequentere Umwälzung unserer Zivilisation bewirken. Die Digitale Moderne hat enorme Potenziale, unser Leben zu erleichtern und zu bereichern. Die große Gefahr besteht aber darin, dass sich der Mensch dem Diktat digitaler Maschinen unterwirft. Im Zentrum steht daher die Frage, wie die Digitalisierung uns Menschen sinnstiftend unterstützen kann.

 

 

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Datum
11.06. – 04.10.2015

Ort
MAK

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